Freitag, 5. November 2010

wolfsspuren

Basislager
Ein Freund von mir ist in der Sächsischen Schweiz gewesen und schilderte mir seine Eindrücke von der Tour. Voller Begeisterung schwärmte er für die dort anzufindende Schönheit der Natur.

Seine durch Mimik und Gestik unterstützten himmelhochjauchzenden Ausführungen wirkten auf mich schon fast als zu dick aufgetragen, um wahr zu sein und so nahm ich mir eine Woche Zeit, um selbst einen Eindruck zu bekommen, was es denn nun wirklich mit der sächsischen Schweiz so auf sich hat.

Nach kurzer Recherche mit "best friend Google" fiel die Wahl für das "Basislager" und den Beginn meiner "Expedition" auf die Stadt Wehlen, die unmittelbar an der Elbe liegt und etwa 25 Kilometer elbaufwärts von Dresden entfernt ist.


Bastei
Neben den vielen obligatorischen Ausflugzielen, wie die Bastei oder die Festung Königstein, stand für mich allerdings das Durchwandern des Nationalparks im Vordergrund:

Mitten in den Wäldern, umgeben von einzigartigen Felsformationen, keine Schlucht zu tief, kein Hang zu steil, kein Weg zu weit, kein Wetter, das mich aufhalten konnte.

Eine Woche später, um etwa 300 Bilder reicher, mit brennenden Oberschenkeln und steinharten Waden, möchte ich einfach nur einige Bilder sprechen lassen, die mich davon überzeugten, dass man sich ruhig auf die Aussagen eines Freundes verlassen kann.

Vielen Dank, Peter.









PS. Sorry Dresden, ich konnte dich leider nur auf dem Rückweg eines kurzen Blickes würdigen, habe dich aber ganz oben auf meiner Liste der für mich reizvollen und erkundungswerten Städte.

PPS. Was ich bis heute noch nicht ganz verstanden habe, ist der Umstand, dass ich keinen Wolf gesehen habe. Eigentlich müsste es dort von Wölfen nur so wimmeln, denn wenn ich mal andere Menschen auf meinen Wanderungen traf, müssen diese allesamt von Wölfen angefallen worden sein, da ganz klare Wolfstatzen-Abdrücke auf Mütze, Jacke, Hose und Stiefeln erkennbar waren :-)


Donnerstag, 30. September 2010

rechts oder links

DIN Rechts
Der Variantenreichtum in Material und Design von Türen kennt kaum Grenzen.
Ob Haustür, Nebeneingangstür, Wohnungseingangstür, Innentür, Brandschutztür, Möbeltür, Kühlschranktür :-) usw. Sie haben dennoch alle etwas gemeinsam.

Die Türbänder


Die Bänder, ob Topfband, Klobenband oder Scharnier, verbinden eine Tür mit der Zarge oder dem Blendrahmen. Im Möbelbau verbindet das Band die Möbeltür mit dem Korpus eines Möbels.
Es mag der Moment kommen, in dem Du gefragt wirst, ob Du eine rechte oder eine linke Tür hast. Du magst geneigt sein zu antworten, dass man Deine Türen von beiden Seiten durchschreiten kann, aber dies ist hier nicht gemeint.

Dennoch ist die Antwort auf diese Frage so einfach, dass man glatt verwechseln könnte, wo rechts oder links ist.

Versuchen wir doch mal diese Frage unmissverständlich und nachvollziehbar zu klären.

Also... :-)
Stell dir vor, du stehst vor einer geschlossenen Tür. Nun schaust du an der rechten und linken Seite der Tür entlang. Solltest du dort mindestens zwei Bänder entdecken, dann bleib bitte dort stehen wo du bist.

DIN Links
Solltest du kein Band entdecken können, so schreite durch die Tür, schließe diese und bleibe dann vor ihr stehen. Nun solltest du noch mal schauen, ob dir jetzt wenigstens zwei Bänder auffallen, nachdem du wie oben beschrieben an der rechten und linken Seite des Türblattes
entlang geschaut hast.

Sooo... :-)
Nun stehst du also vor einer geschlossenen Tür: Die Bänder fest im Blick, überlegst du jetzt ganz genau, ob du die Bänder an der rechten oder linken Seite der Tür siehst.

Solltest du also die Bänder links an dem Türblatt entdeckt haben, so ist es eine linke Tür, man spricht hier von DIN Links.

Solltest du allerdings die Bänder rechts an dem Türblatt entdeckt haben, so ist es zweifelsfrei eine rechte Tür oder auch DIN Rechts genannt.

Solltest du auf beiden Seiten der Tür keine Bänder entdeckt haben, so stehst du aller Wahrscheinlichkeit nach vor einer Schiebetür. Das ist allerdings ein anderes Thema.

Sollten jetzt noch Fragen in Bezug auf die Klärung, ob du vor einer rechten oder linken Tür stehst, bestehen, so zögere nicht und frage einfach.

Mittwoch, 29. September 2010

maßanzug

Lieber Herr Diplom-Psychologe Dr....


Es nützt nichts: Auch wenn sich sämtliche Fensterbauer, Tischler, Bausanierer und Holzschützer aus dem Landkreis Schaumburg bei Ihnen zum zigsten Mal die Klinke in die Hand geben, davon alleine werden Ihre Fenster nicht besser.

Haben Sie noch andere Hobbys, als sich die gesamte Schaumburger Handwerksgilde im fünf Minuten Takt zu sich einzuladen und dann überwiegend immer das gleiche zu hören – nämlich, dass Ihre Fenster zu Sperrmüll mutiert sind?

An Ihrer Solvenz wird es kaum liegen, Ihr offensichtliches Problem wie auch immer lösen zu können, zumindest spricht Ihr Anwesen, der Fuhrpark und Ihre durchaus geschmackvoll und hochpreisige Einrichtung eine andere Sprache.

Sie haben mein Mitgefühl, haben Sie sich doch damals beim Kauf für lackierte Kiefernfenster entschieden. Taubenblau, passend zum Architektenhaus, schön anzusehen. Allerdings hat man Ihnen, mich eingeschlossen, schon vor zwei Jahren gesagt, dass es nicht normal ist, seinen Zeigefinger in einen Blendrahmen bohren zu können.

Ihre Blendrahmen sind dermaßen morsch, dass die Bänder im Blendrahmen beim Öffnen den Fensterflügel kaum mehr halten. Natürlich habe ich vollstes Verständnis dafür, dass Sie sich informieren, Angebote einholen, die für Sie interessanteste Offerte heraussuchen, aber bitte rufen Sie mich nicht an und sagen mir, ich solle bitte die Beschläge nachstellen, weil die Fenster klemmen.

Herr Dr. ... natürlich klemmen Ihre Fenster, ich brauche nicht nochmals schauen, um zu wissen warum: Eine Verschraubung von Beschlägen gewährleistet wichtige Fensterfunktionen. Wenn sich der Sinn einer Verschraubung durch Auflösung des Einschraubkörpers - in Ihrem Fall leider Fensterflügel und Blendrahmen - in Luft auflöst, hilft nur der Austausch. Alles andere ist Geld aus dem Fenster schmeißen – oder in ihrem Fall sogar durch die Fenster, da diese ja kaum noch Widerstand bieten.

Wofür Sie sich auch entscheiden, mir ist die Lust an diesem Objekt vergangen.

Übrigens, als ich Ihnen sagte, dass ich keine Lust hätte, Ihre Fenster "nachzustellen" und Sie mir entgegneten „wenn es nur darum ginge“, erwiderte ich: „JA, genau darum geht es mir – Um die Lust und den Spaß, meine Kunden maßgeschneidert bedienen zu dürfen.“

Leider passt Ihnen augenscheinlich kein Maßanzug.


Sonntag, 12. September 2010

tisch aus massiver buche

Als ich in meinem Postfach den Hilferuf eines Kunden in Form von diesen Bildern erhielt, war mir klar: Hier muss ein Tischler ran.



Wie schon vermutet, stellte sich bei dem Termin mit dem Kunden heraus, dass das mit Kunststofffolie versehene Untergestell seines Wohnzimmertisches nicht, oder nicht mehr, seinem Geschmack entsprach und entsorgt werden sollte. Für die wunderschöne Tischplatte aus Buntschiefer musste also ein neuer "Rahmen" in Form eines Untergestells gefertigt werden.

Das Ergebnis war ein zweiteiliges Untergestell aus massiver Buche, hergestellt in einer sogenannten Stollenbauweise. Zu guter Letzt wurde die Oberfläche des Buchenholzes mit Leinölfirnis behandelt.




Der Stollenbau zeichnet sich dadurch aus, dass die Möbelseiten Stollen erhalten, welche zugleich als Möbelfuß dienen können. Für mich als Tischler kommt im Stollenbau nur eine Holzverbindung in Frage, um den Stollen mit einer Traverse (Querbalken, Querholz) zu verbinden, nämlich die verleimte Verzapfung.

"Kannst sehn so hin", sprach mein Hamburger Lehrmeister vor 30 Jahren und fügte hinzu, dass alles andere "dumm Tüch" sei.
Ja, ja,  ja ... werte Kollegen, ich höre Euch schon sagen, dass dafür der Kunde nicht zahlt. Meine Erfahrungen sind glücklicherweise andere und ich wiederhole mich nur zu gerne mit meiner Lieblingsaussage, die da lautet: Halbe Sachen können andere besser...





Montag, 6. September 2010

pablo und ich

Nun ist das in Münster zu findende Graphikmuseum Pablo Picasso zehn Jahre alt geworden.
Für den Betreiber ein schöner Anlass für eine Sonderaustellung, für mich ein schöner Anlass, meinen Kunst-Horizont möglicherweise zu erweitern und die Ausstellung " Im Atelier des Künstlers" zu besuchen.

Viele Worte möchte ich über das Gesehene nicht verlieren. Hier und da gefiel mir sogar die eine oder andere Arbeit. Amüsant fand ich eine Horde teils gähnender Kinder, die sich von ihrer Lehrerin die Entstehung der Lithografien erklären lassen mussten.

Vielleicht bin ich auch nur ein Kunst-Banause, ohne Feingefühl für die schönen Dinge. Fakt ist, dass sich über Kunst vortrefflich streiten lässt.

Maestro Picasso, Gott sei seiner Seele gnädig, machte es mir wirklich nicht leicht, Begeisterungswallungen aufkommen zu lassen.

Als ich völlig coffein-unterversorgt und gelangweilt mit dem Thema Kunst für diesen Tag abschloss und ein italienisches Café aufsuchte, schaute ich verzückt auf die Schaumkrone meines bestellten Cappuccinos und dachte: Das ist Kunst ... :-)

Mittwoch, 1. September 2010

windige Geschäftsidee

Eine bekannte Beschreibung für den Zustand der Glückseligkeit ist „Man fühlt sich wie ein Kind im Bonbonladen“.

Wohin man schaut, überall ist etwas, das man haben möchte. Während jedoch nicht jedes Kind Bonbons mag, kann keines buntem Spielzeug widerstehen, das sich verlockend auf seiner Augenhöhe bewegt. Daher ist es schon fast als grausam zu bezeichnen, wenn ein Geschäft auf einem Grünstreifen herrlich farbenfrohe Windspiele aufstellt, die für Kinder die reinste Versuchung sein müssen - und diese Windspiele dann als deutliches „Nicht-Kinder-Spielzeug“ deklariert.

Nun mag man sich fragen, warum  der Geschäftsinhaber dieses für nötig hält. Sind die federleichten Windspiele vielleicht gefährlich für Kinder? Ist es allein die Sorge um die kleinen Finger in der Nähe der Windspiele, warum Eltern auf ihre Kinder achten sollten?


Oder erliegen Kinder der Versuchung und nehmen sich ein Windrad zum Spielen mit – obwohl es doch gar kein Spielzeug ist?
Für so ein Kind ist der Unterschied ja auch schwer zu erkennen. Oder sind die sündhaft teuren Windspiele so zerbrechlich, dass sie zwar Sturmgewalten trotzen, aber nicht einem pustenden Kind?

Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass ausgerechnet der Besitzer von „Olli’s Holzkarre“, einem Geschäft, das überwiegend vom Verkauf von Spielzeug lebt, den natürlichen Spieltrieb von Kindern unterdrücken möchte, weil er Angst hat, dass seine Werbemittel beschädigt werden könnten.

Wer die Kundschaft  von morgen heute nicht zu schätzen weiß, wird übermorgen  nur noch Spielgeld in der Kasse haben.

Freitag, 27. August 2010

Strafe muss sein

Aushang am Kletterwald in Markgrafenheide
Wer sich mit hängendem Kopf, nasser Hose und tropfendem Klettergurt der Rückgabestelle des Gurtverleihs nähert, muss nicht unbedingt unter Enuresis leiden, sondern hat es vielleicht nur nicht rechtzeitig zur nächsten Toilette geschafft.

Ob es nun die Angst vor der Höhe ist, welche die Blase schwächeln lässt oder der Druck des Gurtzeugs eine Kontrolle der Körperfunktion außer Kraft setzt, ist sicherlich von Fall zu Fall unterschiedlich.

Aber ganz offensichtlich kennen die Betreiber des Kletterwaldes dieses menschliche Problem zu Genüge.

Sonntag, 22. August 2010

Prora

Das wohl größte Bauwerk Deutschlands befindet sich in Prora auf der Insel Rügen.

Besser bekannt als "Koloss von Prora" wirkte es gespenstisch, irgendwie beklemmend und zugleich interessant auf mich, während ich mit offenem Mund an einem der ehemals acht nebeneinander stehenden Betonblöcke hinaufgesehen habe.

Der Besuch im Dokumentationszentrum, es befindet sich im Block 3/Querriegel, beantwortete alle meine Fragen zur Entstehungsgeschichte, dem Sinn und dem Zweck des Ganzen und vermittelte wissenschaftlich fundierte Informationen zum "Kraft durch Freude"-Programm.



Eine als durchaus offen zu bezeichnende Tür lud mich ein, diesen Komplex zu betreten und voller Neugier und Abenteuerlust spazierte ich durch die langen Gänge dieses fast schon irrreal wirkenden Massenerholungssilos.

"Alles im Arsch", dachte ich mir, schaute aus einem der unendlich vielen Fensterlöcher und der Anblick der sich mir bot, war...

Der mir gebotene Ausblick aus dem fünften Stock ist kaum zu beschreiben, ich vergaß sogar diesen Ausblick bildlich festzuhalten. Ich schaute von oben auf ein Waldstreifen mit jungen Kiefern und dahinter lag der wohl schönste Strandabschnitt, den die Ostsee zu bieten hat.



Montag, 16. August 2010

Urlaub

Drei wunderschöne Wochen an der Ostsee liegen nun hinter mir und langsam geht der Urlaub zu Ende.
Ich schaue mir die Urlaubsfotos an und würde am liebsten erneut aufbrechen, wobei ich tatsächlich überlegen müsste, wo es mir am besten gefallen hat.
Ob Wismar, Bad Doberan oder Stralsund, mein Blick blieb immer wieder an den beeindruckenden und prächtigen Backsteinbauten hängen.

Das Bild zeigt das Münster in Bad Doberan, eines der bedeutendsten mittelalterlichen Bauwerke in Mecklenburg-Vorpommern.


Natürlich gehörten auch ordentliche Portionen Sonne, Strand und Meer zu meinen erklärten Urlaubszielen.
Strand, Meer und Wind gab es satt, die Sonne allerdings hielt sich leider ein wenig zu oft bedeckt.

Hier hocke ich bei Windstärke 6 am Strand von Kühlungsborn.





Stralsund - Ein Muss für jeden Fan der mittelalterlichen und barocken Stadtbaukunst. Alleine in der Altstadt befinden sich mehr als 500 Gebäude zu Recht unter Denkmalschutz.

Wunderschöne sanierte Giebelhäuser reihen sich aneinander und versprühen eine für mich ganz besondere Atmosphäre.

Ein kleines Highlight allerdings ist das meisterlich und filigran gestaltete Rathaus.







Von Stralsund aus konnte ich mir einen Ausflug nach Rügen nicht verkneifen. Mir wurde schnell klar, dass sich diese Insel nicht zu einem Kurztripp eignet und bei passender Gelegenheit muss ich wiederkommen.
Ich werde den Nationalpark Jasmund zu Fuß durchqueren, den Königsstuhl nicht nur von der Aussichtsplattform betrachten und darauf hoffen, dass ich an diesem Tage der Einzige mit diesem Vorhaben bin.


 Und nu noch schnell was zu den Unterkünften :-)

Freitag, 21. Mai 2010

Der Schmutzfink

Der Duktus dieses Schmierfinken gleicht schon fast einer DNA-Probe. So viel Dämlichkeit auf einem Haufen muss doch fast einmalig sein und so wundert es mich ein wenig, dass dieser dummdreiste Bursche noch nicht gefasst wurde.

Er entlarvt sich als eine grammatische Niete, typografisch als Lachnummer und für das vorhandene Gedankengut kommt wohl jede Hilfe zu spät, selbst wenn ein künstlerischer Anspruch erkennbar gewesen wäre.

Ab mit ihm auf die stille Treppe, oder soll er lieber á la Jugendcamp in die Wüste geschickt werden?

Seine Chance, ab jetzt unentdeckt zu bleiben liegt darin, dass er sich von Schule, Arbeit und anderen entlarvenden Lebenssituationen fernhält und im Besonderen darauf achtet, nicht schreiben zu müssen.


Mittwoch, 5. Mai 2010

Wochenende in Emden

Für ein interessantes Projekt nehme ich gerne 300 km Wegstrecke auf mich und so landete ich in ostfriesischen Gefilden, genauer gesagt in Emden. Die Gelegenheit beim Schopfe packend, entschied ich mich, einen Kurzurlaub in Emden einzulegen.

Bei meinem Streifzug durch die Seehafenstadt hielt ich plötzlich inne und mein Blick blieb auf einer Bootsskulptur hängen. Witzig, dachte ich und entschied mich, zur weiteren Beäugung, die Skulptur anzusteuern.

Es stellte sich heraus, dass die 1,2 Tonnen schwere Arbeit des international bekannten Künstlers Erwin Wurm eigens für die gerade laufende Ausstellung Realismus in der Kunsthalle Emden entworfen wurde.

Foto: Joachim Buck
Der Besuch dieser Ausstellung lag auf der Hand und so durchschritt ich fasziniert und hier und da mit offenem Mund die Hallen, in denen 180 Kunstwerke aus den Bereichen Malerei, Fotografie, Skulptur, Videokunst und Grafik von mehr als 100 internationalen Künstlern wie Edward Hopper, Andreas Gursky, Gustave Courbet und Wilhelm Leibl, um nur einige zu nennen, präsentiert wurden.



Auch wenn die Bilder der verschiedenen Stilrichtungen einfach klasse waren, so haben mir doch am besten die Skulpturen gefallen. Davon ganz besonders die bemalte Bronzeskulptur "Amber Reclining" von John de Andrea. Die Figur von 2006 ist so realistisch gestaltet, dass man sie am liebsten an der nackten Fußsohle kitzeln und zum Lachen bringen möchte.
Und auch die "Two Workers" von Duane Hanson erwecken zunächst den sehr glaubwürdigen Anschein, man hätte einen Saal betreten, in dem noch gearbeitet wird. Fast hätte ich meine Hilfe angeboten ...

Bis zum 24.05.10 ist die Austellung noch in Emden zu sehen, bevor sie weiter nach München und Rotterdam wandert.

Ich bin dankbar dafür, dass mir ein weiterer kleiner Blick in die Welt der Kunst ermöglicht wurde.



Donnerstag, 8. April 2010

Leider nicht vom Aussterben bedroht

Der Dreckspatz

Die Rote Liste der gefährdeten Arten enthält Tiere und Pflanzen, die vom Aussterben bedroht sind. Den Dreckspatz wird man hier ganz sicher nie finden.

Die Spuren dieses lichtscheuen Gesellen findet man häufig an Glassammelstellen, Feldwegen und Waldgebieten.
Dort entsorgt er, meist im Schutz der Dunkelheit (wohl wissend warum) seinen Müll.

Diesem Dreckspatz ist es egal, dass Farben, Öle oder gar Säuren aus der Autobatterie in das Grundwasser gelangen können und er schert sich einen Dreck um das FCKW in dem abgestellten Kühlschrank.

Er verdreckt rücksichtslos den Lebensraum von Pflanzen und Tieren und verschandelt den Erholungsraum seiner Mitmenschen.
Der Dreckspatz nimmt billigend in Kauf, dass sich Wildtiere an dem weggeworfenen Müll vergiften oder der Hund sich beim Waldspaziergang die Pfoten an einer zerbrochenen Glasflasche zerschneiden könnte.

Alleine im Landkreis Schaumburg werden pro Jahr etwa 350 Tonnen Müll illegal entsorgt.

Dienstag, 6. April 2010

Balken, Bohlen und Konsorten

Was ist Schnittholz?

Schnittholz ist ein genormtes Holzerzeugnis, welches durch Sägen von Rundhölzern (Stamm) parallel zu den Stammachsen hergestellt wurde. Es kann scharfkantig sein oder Baumkanten haben. Schnittholz wird unterteilt in Balken, Kreuzhölzer, Kanthölzer, Bohlen, Bretter und Latten.

Balken sind Schnitthölzer, deren größere Querschnittseite mindestens 20 cm breit ist. Sie können als Ganzhölzer oder als Halbhölzer anfallen.

Kreuzhölzer (Rahmen) sind Schnitthölzer mit einer Querschnittfläche von mehr als 32 cm². Das Rundholz, bzw. Ganzholz muss im Kern kreuzweise in 3 Arbeitsgängen aufgetrennt werden.


Kanthölzer sind Schnitthölzer mit quadratischen oder rechteckigem Querschnitt. Eine Seite muss mindestens 60 mm messen. Die große Querschnittseite darf aber höchstens dreimal so lang sein wie die kleinere.

Bohlen sind Schnitthölzer mit einer Dicke von mindestens 40 mm. Die große Querschnittseite muss mindestens doppelt so groß sein wie die kleine.

Bretter sind Schnitthölzer mit einer Dicke von mindestens 8 mm und weniger als 40 mm. Die Breite muss mindestens 80 mm betragen.

Latten sind Schnitthölzer mit einer Querschnittsfläche bis 32 cm² und einer Breite bis 80 mm.

Das einzige nicht genormte Holzstück wird wohl das Brett vor dem Kopf sein, welches eher anderen Kriterien unterliegt . :-)

Dienstag, 23. März 2010

Widder oder Steinbock?

Da steht er nun, der kleine Möchtegern-Widder. Aus 37 Einzelteilen bestehend, mit einer Gesamtlänge von 100 cm, einer Höhe von 65 cm, einer Breite von 32 cm und einem Gewicht von 12,5 kg lässt er sich aber nicht einfach so in die Ecke stellen.
Nach vollendeter Schleifarbeit wird dieser prachtvolle Bursche zwar noch ein wenig an Gewicht verlieren, mindert aber kaum seinen Platzbedarf. :-)

Aus massiver Buche gefertigt (Kufen in Multiplex), unbehandelt, frei von Schrauben, Plastikkappen und sonstigen unnötigen eisernen Verbindungsmöglichkeiten möchte er ein entspanntes und verletzungsfreies Spielvergnügen bieten. Es geht auch einfach-natürlich.


Bleibt die Frage zu klären, ob unser Möchtegern-Widder nicht doch ein Steinbock ist.


Auf Eure Meinung bin ich sehr gespannt.


Freitag, 26. Februar 2010

Flickschusterei

Obwohl das Wort Flickschusterei zu den aussterbenden Wörtern zählt, wissen wir dennoch, was damit gemeint ist. In der Umgangssprache versteht man darunter schlecht, stümperhaft oder inkompetent ausgeführte Reparaturarbeiten.
Auf der Baustelle spricht man eher von nicht fachgerecht, nicht fachmännisch oder mit Mängeln behaftet. Wenn Euch der Handwerker versichert, seine Arbeiten wären sachgerecht ausgeführt, sollten Eure Alarmglocken klingeln.
Er sagt damit aus, dass die Arbeiten nicht professionell ausgeführt wurden. :-) Sachgerecht heißt nicht mehr als zweckerfüllend, ohne einen besonderen Anspruch auf Aussehen und/oder lange Haltbarkeit zu erheben.



Das Bild zeigt eine mehr oder weniger sachgerecht ausgeführte Vermauerung.
Der Unterschied zwischen sachgerecht und fachgerecht wird deutlich. Die fachgerechte Ausführung dieser Arbeit hätte zur Folge gehabt, dass sowohl die verbauten Materialien, die Maße für Stoß- und Lagerfugen, als auch der Mauerwerksverband an den Altbestand angepasst worden wären.

Montag, 15. Februar 2010

Traditionelles Handwerk - Seiler

Petri Heil wird dem Fischer gewünscht, mit Glück auf begrüßen sich die Bergleute und ein leises Waidmanns Heil flüstern sich die Jäger zu.
Bei den Seilern bin ich nicht sicher, mein Vorschlag dazu ist: Ich zieh Leine.

Die Seiler/innen stellten aus unterschiedlichsten Materialien Seile, Stricke, Schnüre und Netze her. Naturfasern wie Hanf, Flachs und Sisal waren die Rohstoffe, die der Seiler mit höchster Zuverlässigkeit und verantwortungsbewusst verarbeitete.


Wer hängt schon gerne am seidenen Faden oder vertraut einem feinen Garn sein Leben an-mit Ausnahme der Spinne oder eines ach so bösen Bösewichts, welcher zum "death by hanging" verurteilt wurde und sich ein weniger stabiles Seil gewünscht hätte.

Eine Spezialisierung des Seilers war die sogenannte Reeperei oder Reepschlägerei. (Reep-niederdeutsches Wort für Tau) Diese Betriebe waren meist in Hafenstädten angesiedelt und fertigten das Tauwerk für die Schiffe.

Ausführliche Informationen über dieses Handwerk findet Ihr hier :  Seilerei

Nächster Vollmond, 28. Februar 2010, 17:37 Uhr

Donnerstag, 11. Februar 2010

Werkzeug - Raspel und Feile

Es sind wahrlich sowohl äußerst effiziente wie effektive Werkzeuge. Für den Tischler, Modellbauer, Stuckateur und für viele andere Handwerker gelten sie als unverzichtbar und gehören zur Grundausstattung.

Sie sind spanabhebende Werkzeuge aus Werkzeugstahl, bestehend aus dem gehärteten Raspel- oder Feilenkörper und aus einer ungehärteten Angel. Die Angel ist ein verjüngter Ansatz und dient zum Aufstecken eines Griffs.

Raspeln und Feilen werden nach ihrer Länge, nach der Hiebart, nach der Hiebteilung, nach der Form des Querschnitts und nach der Herstellungsart der Zähne unterteilt. Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden Werkzeugen liegt in der Art der Herstellung der Zähne sowie in ihrer Form.


Die Raspel wird hauptsächlich zu groben Formgebung in der Holzverarbeitung eingesetzt, aber auch Leder, Kunststoff, Gips, Marmor und weiche Metalle können mit ihr bearbeitet werden.

Die in den Raspelkörper eingeschlagenen, versetzt stehenden einzelnen Zähne werden nach Form und Herstellung als Pockenhieb bezeichnet. Je nach Zahl der Hiebe, unterscheidet das Deutsche Institut für Normung drei Hiebnummern 1, 2 und 3. Hiebzahl ist die Anzahl der Einhiebe je Quadratzentimeter Raspelfläche.
Mit steigender Hiebnummer bei gleicher Raspellänge nimmt die Feinheit der Raspel zu. Mit zunehmender Raspellänge wird jedoch bei gleicher Hiebnummer der Hieb gröber. Darum bedeutet eine höhere Hiebnummer nicht zwingend eine größere Feinheit des Hiebs.
Die Feinheit einer Raspel hängt demnach sowohl von der Hiebnummer als auch von der Länge der Raspel ab. Nach der Form des Raspelquerschnitts unterscheidet das selbige Institut flachstumpfe Holzraspel, Holzraspel, Kabinettraspel, halbrunde und runde Holzraspel.

Die Feile weist im Gegensatz zur Raspel, die aus einzelnen Raspelhieben besteht, mehr oder weniger zusammenhängende Zahnreihen auf. Diese werden entweder gehauen oder gefräst.
Feilen mit gehauenen Zähnen arbeiten schabend, während solche mit gefrästen Zähnen spanbrechend schneiden. Beide Zahnarten werden als Hieb bezeichnet. Auch hier hat besagtes Institut Hiebnummern vergeben, nämlich von 1-5 für gehauene Feilen und und 3 Hiebnummern für gefräste Feilen.

Es gibt ein- und zweihiebige Feilen, die sich dadurch unterscheiden, dass beim Einhieb die Hiebe parallel zueinander ausgerichtet sind, während beim Zweihieb die Hiebe kreuzförmig übereinander liegen.

Auch bei der Feile hängt die Hiebteilung von der Hiebnummer und von der Feilenlänge ab. Kleine Feilen mit kleiner Hiebnummer wie große Feilen sind feiner. Entscheidend ist die Hiebzahl. Sie gibt die Anzahl der Hiebe je Zentimeter Feilenlänge an.

Und solltet Ihr eine besondere Raspel oder Feile benötigen, hier werdet Ihr fündig.